Argumente

Bessere Repräsentation

…, weil die Parlamentsmitglieder nicht mehr zu den Menschen gehören, die auf der Suche nach Macht von mächtigen Gruppen aufgebaut werden. Die Parlamentsmitglieder sind Bürger und Bürgerinnen wie alle anderen. So wird die Zusammensetzung der Legislative eine genaueres Abbild der ganzen Bevölkerung werden – wo Coiffeure, Ärztinnen, Putzfrauen, Bauern, Arbeitslose, Informatiker etc. vertreten sein werden.

Heute sind im Nationalrat vor allem Rechtsanwälte, Unternehmer, Industrielle und Staatsangestellte vertreten; nur 30% sind Frauen; sehr wenig junge Leute sind vertreten, und ebenso sehr wenig sehr alter Leute. Es erstaunt also nicht, dass die Wahlen ein Spielzeuge einer so kleinen Minderheit sind.

Höhere Legitimität

…, weil die Abgeordneten nicht mehr aufgrund ihrer Versprechungen, ihrer Erscheinung und ihrer schönen Worte gewählt werden. Das Ziel wird nicht mehr sein, Macht auszuüben oder sich Bekanntheit aufzubauen. Alle durch das Los Ernannten sind legitimiert durch die Tatsache, dass sie Bürger und Bürgerinnen der Schweiz sind, und sie sind aufgerufen, ihren Dienst am Gemeinwohl zu leisten.

In der heutigen Politik wird oft die Form dem Inhalt vorgezogen. Man muss überzeugen, man will verführen. Leute, die nicht fotogen sind und die Mühe haben, öffentlich zu sprechen, werden in einem System mit Wahlen ihren Platz nicht finden können; sie werden durch die politische Maschinerie an den Rand gedrückt. Was sie zu sagen haben und was sie beizutragen haben, bleibt ungehört.

Demokratischer

…, weil die Parlamentsmitglieder nicht mehr aufgrund ihres sozialen Status, ihrer Beziehungen und/oder ihres Reichtums einen Vorteil haben bei der Besetzung der Parlamentssitze. Die Initiative gibt die Macht an alle Bürger und Bürgerinnen zurück, wo sie hingehört. Heute funktioniert die Schweiz dank Millionen von Unbekannten, die täglich die relevanten Entscheidungen für unser Gemeinswesen treffen und die öffentliche Achtung verdienen. Diese Leute haben oft zu wenig Zugang, ihre Bürgerrechte voll auszuüben. Sie müssen heute ihre Rechte an eine kleine Gruppe delegieren, statt sie selbst auszuüben.

Bessere Zusammenarbeit

Heute sind die Debatten geprägt durch die Loyalität zu spezifischen Interessengruppen und durch Hickhack in der politischen Rangordnung. Es ist wichtiger, in den Medien zu erscheinen und gesehen zu werden, als interessante Botschaften oder Ideen anzubringen. Man darf bloss nicht das Gesicht verlieren, man muss auf jeden Fall recht behalten und man darf nicht als schwach eingeschätzt werden. Unter diesen Umständen kann kein positives und wirksames Gespräch entstehen; die intellektuelle Redlichkeit verlässt ihren Platz und die Demagogie tritt an.

Gerechter

…, weil die Parlamentsmitglieder nicht mehr durch ihren Wohlstand oder die Unterstützung ihrer Partei bevorzugt werden. Die Initiative sorgt dafür, dass politische Macht und finanzielle Macht getrennt werden und sorgt so für mehr Fairness. Heute haben kleine Parteien, die interessante Ideen haben, aber über wenig Geld verfügen, kaum Chancen, öffentlich gesehen oder gehört zu werden. Die Debatte wird monopolisiert durch einige wenige meinungsbildende Gruppen. Man kann vermuten, dass die Politikmüdigkeit vieler Bürger und Bürgerinnen aufgrund dieser professionellen Meinungsbildner und ihrer mangelnden Verankerung in der Lebensrealität entstanden ist.

Aktueller

…, weil die Parlamentsmitglieder nicht mehr Teil einer Elite sein müssen, wie es früher notwendig war. Die Initiative schätzt undf achtete die intellektuellen, emotionalen, sozialen und geistigen Fähigkeiten der heutigen Schweizer Bevölkerung. Es ist nachvollziehbar, dass im Jahr 1815 die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung nicht die notwendigen Fähigkeiten und vor allem nicht die Informationen zur Verfügung hatte, um Gesetze auszuarbeiten. Dies ist heute nicht mehr der Fall. Dennoch funktioniert die Schweiz nach wie vor mit einem altväterischen politischen System, das die Bevölkerung als unselbständig und unfähig zur Entscheidungsfindung betrachtet.